Eppendorfer, September 2002 |
Der Eppendorfer, 09/02 Olga Masur - für die Kinder in die Politik von Günther Döscher
Partei nein - Politik ja! Über 350 Wahlberechtigte unterstützten Olga Masur in ihrem Bemühen, im Wahlkreis Hamburg-Nord als unabhängige Kandidatin für die Bundestagswahl am 22. September anzutreten. Die 32-jährige Publizistin Olga Masur kandidiert parteiunabhängig unter dem Stichwort "Kinderschutz". Seit Jahren engagiert sie sich mit Vorträgen und Veranstaltungen gegen den sexuellen Missbrauch von Kindern und hat dazu das autobiographische Buch "Ich wollt' ich wär' die Letzte" veröffentlicht. Im Bundestag möchte sie vor allem durchsetzen, dass Kindesmissbrauch konsequent verfolgt wird und Opferschutz Vorrang vor Täterschutz bekommt. Olga Masur wurde 1970 als Tochter deutschstämmiger Eltern in Tschirtschik im heutigen Usbekistan geboren und wuchs nach der Übersiedlung der Familie 1973 nach Deutschland im baden-württembergischen Balingen auf. Nach dem Abitur studierte sie u.a. Politologie und Psychologie und arbeitete als freiberuflicher Coach und Journalistin. 1998 erschien ihre oben erwähnte Autobiographie, in der sie sich ausführlich mit der sexuellen Ausbeutung von Kindern aus Opfersicht befasst. Welche Chance hat OIga Masur als unabhängige Kandidatin? Die beurteilt sie durchaus als aussichtsreich: Der Wahlkreis Hamburg-Nord ist für seine unkonventionellen und wechselfreudigen Wähler bekannt. Hier gewann 1987 Dirk Fischer (CDU) gegen den sozialdemokratischen Trend, Krista Sager holte 1994 sensationelle 19 Prozent für ihre grüne Politik. Aktuell sieht es nach einem Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen Dirk Fischer und Anke Hartnagel (SPD) aus - "da kann eine unabhängige Kandidatin Olga Masur zu einem entscheidenden Faktor werden". Nur die Erststimmen zählen - bisher schafften es drei Kandidaten. Olga Masur zu ihren Zielen: "Kinderrechte sind Menschenrechte. Dass diesen Rechten bei Weitem nicht immer und überall Rechnung getragen wird, bekommen wir alle täglich mit: dass Kinder in kaum vorstellbarem Ausmaß Opfer in unserer Gesellschaft werden, Opfer von Vernachlässigung, Misshandlung und sexueller Ausbeutung. Ich möchte die Bundestagswahl nutzen, um politische und gesellschaftliche Versäumnisse im Kinderschutz zu thematisieren, Öffentlichkeit für Kinderrechte herzustellen - und Lobbyarbeit für Kinder zu leisten." http://www.der-eppendorfer.de/
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